Stoßwellen | Lithotripter | ESWT Orthopädie | ESWL Urologie

Stoßwellen

Eine Stoßwelle ist ein druckstarker Schallimpuls - einer Explosion sehr ähnlich -, die durch eine elektrische Energiequelle erzeugt wird. Diese Druckwelle wird nun auf eine Fläche von ca. 6 mm Durchmesser fokusiert. Dabei werden, je nach Generatortyp, Drücke von bis zu 500 bar erreicht.

Die Stoßwellentherapie wurde für die Nieren- und Gallensteinzertrümmerung entwickelt. Doch schon bald wurde das Einsatzgebiet der ESWT (extrakorporalen Stoßwellen-Therapie) erweitert. Sie wurde bereits 1989 bei schlecht heilenden Knochenbrüchen mit Erfolg eingesetzt. Seit 1991 wird diese Methode als operationsersetzende Maßnahme auch in der Orthopädie angewandt.

Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) ist seit 1995 ein häufig angewandtes Verfahren zur Bekämpfung von Entzündungen wie z. B. beim Fersensporn, Tennis-Ellbogen oder Golferarm. Aber auch Kalkschultern und Pseudarthrosen lassen sich hervorragend mit dieser Methode behandeln.



Lithotripter

  • EPOS Ultra (Orthopädie)
  • Compact Alpha (Orthopädie und Urologie)
  • Compact S (Orthopädie und Urologie)
  • Delta (Orthopädie und Urologie)

Diese Geräte sind transportabel und somit mobil einsetzbar.

Sie haben sich durch ihre vielseitige Einsetzbarkeit, ihre Effektivität und ihre Zuverlässigkeit ausgezeichnet. Sie verfügen über eine Ultraschall- und/oder Röntgenortung, die eine exakte Ortung in allen 3 Ebenen ermöglicht.

Durch spezielle Kits wurden die Lithotripter erweitert, um eine optimale Behandlung des Patienten zu ermöglichen.



ESWT in der Orthopädie und Chirurgie

Die Anwendungsgebiete in der Orthopädie und Chirurgie sind:

  • Kalkschulter (Tendinosis calcarea)
  • Tennisellbogen, Golferarm (Epicondylitis)
  • Fersensporn
  • Achilles- und Patellasehnenreizungen
  • schlecht heilende Knochenbrüche (Pseudarthrosen)

Die Behandlungen können ambulant in der Praxis, in einem Behandlungszentrum, oder aber in Kliniken durchgeführt werden.

Ablauf der Therapie:

In 1-3 Sitzungen werden Schallwellen mit hoher Energiedichte auf das entzündete Gewebe, bzw. die Verkalkung abgegeben. Dabei werden zwischen 1200 und 2000 Impulse (Stöße) pro Sitzung mit verschiedener Energie verabreicht. Eine Sitzung dauert zwischen 15 und 30 Minuten. Die Sitzung wird in 2-6 wöchigem Rhythmus wiederholt.

Da es sich bei der Stoßwelle um hochenergetische Wellen handelt, wird die zu behandelnde Stelle meist durch eine Lokalanestesie betäubt. Die Stoßwelle ist somit während der Therapie nur leicht verspürbar und von allen Patienten als tolerabel empfunden worden.

Was bewirkt die Therapie im Körper?

Die Wirkungsweise der Stoßwellen wird auf verschiedene Ursachen zurückgeführt. Verkalkungen werden durch die Druckwelle zerkleinert und können somit vom Körper abgebaut werden. Bei Entzündungen wird eine örtliche Umwandlung von Bindegewebszellen beobachtet. Durch die lokale Erwärmung des Gewebes wird eine erhöhte Durchblutung und Zellaktivität festgestellt. Der schmerzlindernde Effekt wird durch eine Hemmung bzw. Zerstörung von Schmerzrezeptoren erklärt.



ESWL in der Urologie

In der Urologie wird die Lithotripsie bereits seit mehr als 40 Jahren durchgeführt. Es ist hier bei ca. 80 % der behandelten Steine von einer einmaligen Behandlung auszugehen. Bei den restlichen Steinen ist eine Nachbehandlung notwendig.

Anwendungsgebiete:

  • Nierensteine
  • Harnleitersteine
  • Blasensteine
  • Gallensteine

Nach der Fokusierung des Steines werden bis zu 3000 Impulse (Schallwellen) mit sehr hoher Energie an den Stein abgegeben. Durch diese starken Druckwellen (Druck- und Zugkräfte) wird der Stein zum "Zerplatzen" gebracht. Je nach Lage und Zusammensetzung (Härte) des Steines werden die Impulse unterschiedlich stark dosiert. Damit der Patient während der Behandlung möglichst schmerzfrei ist und ruhig auf dem Behandlungstisch liegt, kann bei Bedarf ein kurz wirkendes Beruhigungs-, bzw. Schmerzmittel injiziert werden. Die Behandlungzeit liegt zwischen 20 und 40 Minuten.

Nach der Steinbehandlung lösen sich die Steinfragmente innerhalb von wenigen Stunden, bzw. Tagen auf und werden mit dem Urin ausgeschieden. Der Patient kann durch viel Flüssigkeitszunahme und Bewegung diesen Vorgang beeinflussen.